Die Energiegewinner eG: Gemeinsam nachhaltig investieren!

Das alles erfahren wir im Interview mit dem Vorstand der Energiegewinner eG: Patrick Kopischke und Hubert Vienken.

2010 wurde die Energiegewinner eG gegründet. Was waren die bisherigen Highlights und wie ist die aktuelle Aufstellung?

Herr Kopischke: Mit 13 Jahren Erfahrungen als Bürgerenergiegenossenschaft blicken wir auf eine spannende Vergangenheit zurück. Seit der Gründung wurden nicht nur in Deutschland Projekte realisiert, sondern auch im europäischen Ausland. Es folgte die Gründung unseres eigenen Ingenieurbüros mit angeschlossenem Handwerkbetrieb, der Energiegewinner Technik GmbH, und die Auszeichnungen mit dem deutschen Solarpreis 2020 sowie dem Umweltschutzpreises 2022 der Stadt Köln.

Mittlerweile zählen wir über 2900 Mitglieder, 70 angestellte Expert:innen für erneuerbare Energien und sind eine der größten Bürgerenergiegenossenschaften Deutschlands. Neben der Planung und dem Bau von Photovoltaikanlagen bieten wir nachhaltige Investitionsprojekte und grüne Strom- und Gas-Tarife an. Unser Ziel ist dabei klar: Gemeinschaftlich die Energiewende selbst in die Hand zu nehmen und kontinuierlich voranzutreiben.

Investitionen in die Energiegewinner-Projekte sind nur für Mitglieder möglich. Wie wird man Teil eurer grünen Bewegung?

Herr Vienken: Interessierte, die Energiegewinner werden wollen, füllen vorab einen Mitgliedsantrag auf der Website (energiegewinner.de) aus und senden uns die Unterlagen postalisch zu. Daraufhin erhalten die neuen Mitglieder ihre Mitgliedsurkunden und die Zugangsdaten zum Onlineportal per E-Mail. Anschließend können sie sich im Mitgliederbereich anmelden und sich gewinnbringend an unseren grünen Projekten beteiligen.

Zum aktuellen PV-Projekt in Bad Rodach (Oberbayern): Was zeichnet das Projekt aus und zu welchen Konditionen können Mitglieder investieren?

Herr Kopischke: Die PV-Anlage in Bad Rodach ist unser bislang größter Solarpark und befindet sich auf dem Gelände der Valeo Klimasysteme GmbH. Auf einer weitläufigen Freifläche von circa 1,6 Hektar sorgen insgesamt 3.669 Solarmodule für die lokale Stromversorgung. Das heißt, dass der vor Ort produzierte Strom direkt von der Firma verbraucht wird, die sich zum Teil damit vom Strommarkt unabhängig macht, kostengünstigen grünen Strom nutzt und massiv den CO2-Ausstoß reduziert. Der prognostizierte Jahresertrag der PV-Anlage liegt bei rund 1.950.000 kWh. Zum Vergleich: Diese Strommenge könnte ein Jahr lang circa 650 Drei-Personen-Haushalte versorgen und entspricht einer Vermeidung von jährlich rund 912.000 Kilogramm CO2. Die gleiche Menge an CO2 wird bei circa 3.640 Linienflügen von Köln nach Mallorca ausgestoßen.

Herr Vienken: Mitglieder können sich im Rahmen des sogenannten SOLOinvests an dem Projekt beteiligen, indem sie im ersten Schritt mindestens 20 Genossenschaftsanteile erwerben, sofern sie noch keine Anteile halten. Diese Zeichnung erfolgt einmalig. Sobald ein Mitglied im Besitz von 20 Anteilen à 50 €, sprich 1.000 € ist, kann es im zweiten Schritt in all unsere SOLOinvest-Projekte investieren – und dies so viel und so oft wie es möchte. Für das Projekt Bad Rodach erhält man mit einem Investment ab 200 Euro eine Verzinsung von 5 % pro Jahr, bei einer Laufzeit von 7 Jahren. Die jährlichen Zinszahlungen erfolgen zum 30.09. erstmalig zum 30.09.2024. Die endfällige Tilgung erfolgt am 30.09.2030.